Diese Projekte fördern Ausbildungen und Gesundheit in Kenia

Von |2023-04-13T18:49:48+00:00September 21, 2021|Bildung, Frauen, Kenia, LATEK Stay Alliance, Stiftung|

Die PrimeSteps Foundation unterstützt „die ersten Schritte in eine eigenständige Zukunft“. Und das jetzt auch in der Stay Alliance Kenya und ihren Projekten. Gemeinsam verhelfen sie vor allem jungen Menschen zu einem besseren Leben.

Die Stay Alliance Kenia ist ein Zusammenschluss von einheimischen Sozialunternehmen. Im Verbund profitieren sie vom Erfahrungsaustausch. Doch ausgewählte Projekte ihrer Mitgliedsunternehmen fördert die Stay Alliance auch finanziell. Jetzt ist es wieder soweit. Doch welche Projekte aus dem breiten Spektrum ihrer Mitglieder auswählen? Die Auswahl der Projekte ist eine bewährte Kombination von Theorie und Praxis. So bewerten nicht nur das Team in Kenia sondern auch das deutsche Team, die eingegangenen Projektvorschläge auf Basis festgelegter Kriterien. Da aus Projekten langfristig Programme werden sollen, wirft auch ein Experte aus Uganda ein Auge auf die Anträge.

Der Blick hinter die Anträge

Der Theorie folgen Feldbesuche, bei denen sowohl die Organisationen als auch ihre Prozesse angeschaut werden. So wird sichergestellt, dass das Mitglied das vorgeschlagene Projekt auch umsetzten kann. Anita Owiti, Stay Country Representative in Kenia kommentiert das Gesehen so: „Manchmal unterscheidet sich das, was auf dem Papier steht, von dem, was vor Ort geschieht. Einige Organisationen sind von der Kapazität her nicht gut ausgestattet. Einige andere waren recht beeindruckend.“

Dieses Vorgehen wird durchaus von den Mitgliedern geschätzt. Denn sie alle teilen das Interesse daran, dass die Mittel des Verbands Stay Alliance bestmöglich eingesetzt werden. „Wir fühlen uns geehrt durch diese Auswahl, die wettbewerbsorientiert und gründlich war, und freuen uns darauf, unser Projekt mit Ihrer Unterstützung umzusetzen,“ sagt Esther Michiri, Sozialunternehmerin von E-Mentoring Africa, eine der fünf Gewinnenden der Förderung.

Mit diesen Projekten fördern wir die Ärmsten Kenias

Seit Anfang September steht fest, welche weiteren Projektideen eine finanzielle Förderung der Stay Alliance Kenia erhalten:

  • Das Projekt von Integrated Education for Community Empowerment (IECE). Es richtet sich an 50 gefährdete heranwachsende Mädchen und junge Frauen sowie männliche Jugendliche im Alter zwischen 18 und 35 Jahren aus drei Siedlungen in Nairobi. Sie stammen aus armen Verhältnissen und sind mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Das Projektziel ist der Aufbau von erfolgreichen jungen sozialen Kleinstunternehmen.
  • Das Ziel von Society Empowerment Project (SEP) ist die Sensibilisierung und der Zugang zu wiederverwendbaren Menstruationsunterwäsche für Mädchen. Damit verbunden ist die Schaffung von Einkommen durch die Produktion von Menstruationshöschen für junge Frauen. Dazu muss man wissen, dass in Homa Bay County, Kenya, 33% der Mädchen die Grundschule (Klassen 1-8) nicht abschließen, können, weil sie nicht auf Menstruationsprodukte zuzugreifen können. Nicht alle Schulen haben Toiletten und viele Mädchen haben keine andere Möglichkeit, als die Menstruation mit unhygienischen Stoffresten zu bewältigen. Die vorgeschlagene Maßnahme wird einen Bottom-up-Ansatz verfolgen, bei dem interessierte Schulen aufgefordert werden, sich für die Teilnahme an dem Projekt zu bewerben. Das Projekt zielt auch darauf ab, sowohl Jungen als auch Mädchen im Alter von 13 bis 25 Jahren zusammenzubringen. Jungen werden darin geschult, die Notwendigkeit zu verstehen menstruierende Mädchen zu unterstützen und zu respektieren. Sie sollten sich bewusst sein, dass die Menstruation von Natur aus ein biologischer Prozess ist und kein Zeichen von Unreinheit, Kontamination oder Diskriminierung.
  • Das Projekt von Help Self Help Center (HSHC) richtet sich vor allem an Frauen und junge Menschen unter 35 Jahren, die bereit sind, eine Ausbildung zu absolvieren und das Konzept „Landwirtschaft als Geschäft“ umzusetzen. Eine Voraussetzung für die Teilnahme ist es Geld für den Kauf von Setzlingen, Zeit für die Teilnahme an Schulungen und Arbeit für die Vorbereitung des Landes bereitzustellen. Sie werden auch darin geschult bestimmte landwirtschaftliche Praktiken zu nutzen, um ihre Erträge zu maximieren. Angepflanzt werden Teebaum, Rosmarin, Lavendel und Rosengeranie. Ziel ist der Aufbau lokaler Kapazitäten für die nachhaltige Lieferung von 600.000 Setzlingen für ätherische Öle pro Jahr, wodurch 300 Landwirte (jährlich) in die entstehende Wertschöpfungskette für ätherische Öle integriert werden können.
  • Bei E-Mentoring Africa werden fünf junge Mädchen und 20 Junge Männer in die Lage versetzt ihr volles Potenzial einer Ausbildung und Karriere als IT-Fachleute auszuschöpfen. Durch den Zugang zu einer entsprechenden Einrichtung wird die digitale Alphabetisierung auf ein solides Fundament gesetzt.
  • Eine bekannte Organisation aus der ersten Runde treffen wir mit COSDEP wieder: Jetzt geht es um Schulung von Landwirten in der Geflügel- und Kaninchenhaltung zur Verbesserung der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit sowie der Einkommenslage.

Während in der ersten Projektrunde der Fokus auf Landwirtschaft lag, geht es jetzt also vor allem um gesundheitliche Aufklärung.

Was zählt ist die langfristige Wirkung

Bei Stay steht die Wirkung der Projekte an erster Stelle. Mit jedem Projekt sollen Menschen in Afrika in die Lage versetzt werden, sich selbst dauerhaft aus Armut zu befreien. Doch klappt das auch? Um diese Frage zu beantworten, erfassen wir die Lebenssituation der teilnehmenden Familien vor und nach einem Projekt. So messen wir, ob unser Ansatz wirklich funktioniert. Nur, wenn die Familien im Alltag mehr Einkommen zur Verfügung haben, seltener krank werden oder ihren Kindern die Schule ermöglichen können, war ein Projekt erfolgreich.

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